Bloß nicht heiraten! Das ist kein Akt zwischen dir und mir. Sondern wir heiraten den deutschen Staat zwischen uns hinein. Wir haben dann mehr Stress mit deutscher Verwaltung als zuvor und werden das kaum noch los.

Wenn wir Angestellte sind, jagen uns die Verwalter der Firma. Wenn wir Freiberufler sind, jagen uns die Verwalter des Landes. Wenn wir nur schon ein Auto fahren, stecken wir in Deutschland in erheblich mehr Bürokratie als ohne Auto. Ohne Auto sind wir aber das Opfer der öffentlichen Verkehrsmittel. Aus dem Dorf heraus fährt am Abend nur das Auto.

Wie umklettern wir das Pendeln zwischen bürokratischem Regen und bürokratischer Traufe? Sterben. Solange wir aber noch leben, stecken wir drin im miesen Verwaltungswetter. Wir dürfen kein Geld auf dem Konto haben, das ist schon mal klar. Unseren Besitz können wir aber in Deutschland nur tarnen, nicht verstecken.

Das war der erste Satz, der mit "umklettern" zu tun hat: Tarne dich, tarne dich! Sei ein glattes Irgendwas. Bloß keine Sondereinkünfte. Keine Meldungen an die Polizei. Man kann in Deutschland gar nicht durchschnittlich genug sein, um eine Bürokratie klein zu halten, die jede Kante bestraft.

In meiner zweiteiligen Skulptur stehe ich mit elegantem Aussehen neben dem schwergewichtigen Verwaltungsstaat. Dieser Staat kämpft mit seinen eigenen Regeln und muss z.B. riskante externe Anlagen errichten (die Strickleiter), um seinen eigenen Regeln ("Feuerschutzregeln für Häuser auf einen schmalen Turm angewandt") zu genügen.

Dass wir getrennt sind, der Staat, der mir mit seinen Verwaltern entgegentritt, und ich - das ist eine tolle Leistung. Seitlich vom Staat unbemerkt stehen zu können, erfordert Aufwand, ist eine Kunst und klappt nur zu Teilen. Ich versuche, Bürokratie möglichst fern von mir zu halten, und weiß, dass ich da schon manchen Erfolg hatte.